Die Ausbildung des jungen Reitpferdes Teil 4

Ein erstes Auswärtstraining

Sind die jungen Pferde einmal anlongiert, angeritten und dann sicher an den Reiterhilfen, die ersten Ausritte gemacht, die ersten springgymnastischen Übungen gemeistert, dann kann man sich ans erste Auswärtstraining wagen. Heute durfte Heraklion zum ersten Mal wieder Hänger fahren. Das Einsteigen macht der „Kleine“ (mittlerweile ist er über 1,75 groß) anstandslos und ist auch – egal wie aufgeregt er ist – immer für Bestechung mit Karotten zu haben. Ganz nach dem Motto „Das Essen nicht vergessen!“. Nachdem unser „Traummännlein“ die Fahrt gut gemeistert hat, war er erst beim Aussteigen etwas unsicher. Kaum aber draußen aus dem fahrbaren Untersatz, schaute er sich um und ließ sich relativ gelassen und ruhig satteln und auftrensen.

Dann ging es erst einmal in die fremde Reithalle. Und dort hat Heraklion dann angefangen uns mit seiner wunderbaren Tenorstimme ein Konzert der extraklasse zu geben. Niemand wollte zu seinem Wiehern einstimmen, weswegen er es unermüdlich weiter versucht hat. Trotzdem ließ er mich brav aufsteigen und konnte sich nach der Arbeitsphase in ein „Vorwärts-Abwärts“ über den Rücken fallen lassen. Dann wurden noch die Außenplätze (Springplatz und Dressurviereck) besichtigt. Hier hatten die mitgebrachten Karotten wieder unschätzbaren Wert, denn ohne die wären wir nicht dort hingekommen. Ich habe schon überlegt mir eine Angel zu bauen 😉

Auch das Richterhäuschen war mit Karotten und dem Beistand von Hannelore nur noch halb so gruselig. Da war sogar die laufende Führmaschine neben dem Dressurviereck weniger erschreckend als dieses komische kleine gelbe Häuschen. Wer weiß welche Geister darin wohnen. Aber mit Geduld und gutem Zureden, sowie mit der Aussicht auf die Karotte, ließ sich Heraklion doch überreden es etwas genauer anzusehen.

Nach diesen spannenden Eindrücken die Heraklion viel Mut abverlangt haben und er sich wirklich höchst anständig verhalten hat ging es dann wieder zum Parkplatz und Hänger. Absatteln, Abtrensen und wieder Einladen waren ein Klacks und gingen wie mit erfahrenen Profis.

Wieder zu Hause angekommen hat dann endlich jemand das Konzert erwidert und Heraklion war sichtlich erleichtert wieder in seine vier Wände mit den bekannten Kollegen zu kommen.

Ich bin sehr stolz auf den Kleinen – Großen. Für das erste Mal in der Fremde war er wunderbar brav und hat sich trotz Wiehern auf alle meine Hilfen eingelassen und war gut reitbar. Danke auch an Ursula und Jochen die mir das Vertrauen entgegen bringen und mich alles so regeln lasse wie ich es für richtig halte, Hannelore die immer eine helfende Hand hat und wo nur ein Blick reicht und sie das richtige tut (über diese gute Seele gibt es im nächsten Beitrag mehr zu lesen) und danke an meinen Mann Johannes der den Hänger umsichtig gefahren und tolle Fotos gemacht hat, sowie mich immer unterstützt wo es nur geht. Hier ein paar Eindrücke dazu.

Die Ausbildung des jungen Reitpferdes Teil 3